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MOORPERLE Spezialitäten aus dem Teufelsmoor

In der norddeutschen Tiefebene liegt die Region Teufelsmoor.
Gelegen zwischen den Geestrücken von Osterholz-Scharmbeck, Hambergen, Gnarrenburg und Bremervörde im Norden und denen von Rhade, Tarmstedt und Wilstedt im Südosten, wird das Teufelsmoor im Westen von der Hansestadt Bremen mit seinen Marschlanden begrenzt.

Dieses Hochmoor war in den Zeiten vor der Mitte des 18. Jahrhunderts ein taubes, unbesiedeltes Ödland. Mit der Idee des Königs von England und Hannover, nach dem Vorbild des Preußenkönigs, auch die `Bremischen Moore´ durch Besiedlung als Kulturland nutzbar zu machen, wurden die ersten Siedler in das Moor geworben.

Als tätiger Förderer dieser großen Aufgabe erwies sich der Landvermesser Jürgen Christian Findorff, der mit großem Weitblick Ortsanlagen, Wege und Kanäle plante und die praktischen Umsetzungen überwachte. Seine Leistungen wurden nicht nur von den Moorbewohnern, sondern auch vom Königshof gewürdigt und Findorff erhielt den Titel eines königlichen Moorkomissares (1771).

Die größten Flüsse, die durch diese Region ziehen sind die Wümme, aus der Lüneburger Heide kommend, und die Hamme mit ihren Nebenflüssen Beek und Rummeldeisbeek, die alle ihren Ursprung in der direkten Nachbarschaft zum Moor haben.

Diese Flüsse waren denn auch die Hauptverkehrswege für die ersten Moorbauern. Alle Fahrdämme und Kanäle mussten die Ansiedler im Moor als Gemeinschaftswerk erstellen und in Eigenarbeit unterhalten. Die Siedler, meist arme Nachkommen der Bauern aus ertragreicheren Nachbarregionen, bewohnten in der ersten Zeit armselige Moorkaten, Hütten deren Dachsparren in den nassen Torfgrund gerammt waren. Der Fußboden bestand aus weißem Sand von der Geest, mühsam mit der Karre oder dem Kahn ins Moor geschafft. Diese Menschen besaßen kein Großvieh, die Kuh des kleinen Mannes war auch hier die Ziege und wenn es einen Wagen zu ziehen gab, spannten sich die Moorbewohner selbst davor.

Die erste Nutzpflanze im Moor war der Buchweizen, auf Plattdeutsch `Bookweten´. Aus dieser Knöterichpflanze ließ sich eine Art Mehl gewinnen, das in Suppen oder auch zur Zubereitung von Pfannkuchen, den `Bookweten Pankoken´einer niedersächsischen Spezialität, taugte.

Da aber der Torf im Moor abgebaut werden musste, um Platz zu schaffen für einen zu bewirtschaftenden Boden, wurde sehr bald der Torfkahn das Hauptverkehrsmittel in der Region. Für den Abtransport des getrockneten Schwarztorfes, der als Brennmaterial am ehesten mit Braunkohlebrikett zu vergleichen ist, setzten sich die sogenannten Halbhunt-Schiffe durch. Es handelt sich dabei um in Spantenbauweise mit Eichenbohlen beplankte Lastkähne, die ein Ladevolumen von 6 qm Torf besaßen. Fortbewegt wurden diese Kähne auf den engen Kanälen durch Treideln, d.h. durch ziehen mit Tauen und schieben mit den langen Staken. Auf den Flüssen wurden die Torfboote bei günstigem Wind mit einem ca. 12 qm großen Segel gesegelt.

Bei ungünstigen Winden konnten die flachgehenden Kähne mit dem Ruderstaken, eingelegt in eine Ausbuchtung am Heck des Kahnes gewriggt werden, d.h. durch kombinierte Dreh- und Drückbewegung, ähnlich der Gondoliere in Venedig, allerdings wohl nicht halb so anmutig. Zu sehen sind die Torfkähne heute wieder, als Nachbauten unterwegs auf der Hamme und auf den Fleeten von Bremen im Dienste des Tourismus als Erinnerung an die schweren Zeiten im Torfhandelsverkehr.

Als Hauptorte entwickelten sich, bedingt durch die nur hier vorhandene Infrastruktur, die Dörfer Worpswede, Grasberg, Lilienthal und später durch die Errichtung einer Kirche auch Hüttenbusch. Worpswede wurde bekannt als Künstlerdorf, denn es wurde am Ende des neunzehnten Jahrhunderts Wirkungsstätte einiger junger Künstler, die in der Moorlandschaft mit seinen erdigen Farben und dem Himmel mit seinen kontrastierenden Erscheinungen einen neuen Impuls für ihr Schaffen sahen. Hier nur einige von ihnen: Fritz Mackensen, Heinrich Vogeler, Otto Modersohn, Paula Becker-Modersohn, Hans am Ende und Fritz Overbeck. Schon früh haben sich Schriftsteller mit den unheimlichen Begebenheiten um das Moor befasst und so einige düstere Erzählungen über Moorhexen, Moorteufel, Geister, Untote, Moorleichen, Irrlichter, Riesen, Spökenkieker, Räuber, spurlos verschwundene Personen und Sagengestalten wie den "schwarzen Vogt" und den Schmuggler namens "Rode Geerd" verfasst.

Für die Bewohner dieser ganz besonderen Landschaft ist es heute wichtig, sich mit den Wurzeln der eigenen Geschichte zu befassen. Man vernimmt wieder gerne den Klang der typischen, etwas gedehnt daher kommenden plattdeutschen Sprache, dem Plattdütsch. So richtig zur Geltung kommt diese Sprache natürlich im Miteinander des Heimatvereins, beim Vorbereiten des Erntefestes oder auch gerne unter Freunden in der Gastwirtschaft.